Vor dem Gespräch - Anti-Stress-Tipps

Allein und verlassen im Labyrinth?

Im Vorzimmer fängt alles an

Bevor das Gespräch los geht, werden Sie im Vorzimmer noch ein Weilchen "schmoren" müssen.

Wechseln Sie ruhig ein paar Worte mit der Sekretärin. Es versteht sich, dass Sie sich ihr gegenüber höflich, freundlich und korrekt verhalten. Oft erkundigt sich der Gesprächsleiter über ihren ersten Eindruck vom Bewerber. Unterlassen Sie nervöses Auf- und Abgehen und verzichten Sie aufs Rauchen.

Beobachten Sie genau Ihre Umgebung, während Sie warten: Die Ausstattung des Raumes, der Umgang der Mitarbeiter untereinander oder mit dem Chef, die Aufmerksamkeit, die man Ihnen entgegen bringt. Hier erfahren Sie wichtige erste Hinweise auf den Unternehmensstil und das Betriebsklima.

Erkundigen Sie sich nach den Namen Ihrer Gesprächspartner, wenn Sie sie noch nicht kennen. Es macht immer einen guten Eindruck, wenn Sie Ihr Gegenüber mit Namen anreden können.

Bringen Sie sich in Erinnerung, wenn man Sie zu lange warten lässt (Richtzeit: nach etwa 30 Minuten).

Man bittet Sie herein

Die Führung des Gesprächs überlassen Sie unbedingt dem Interviewer. Hören Sie Ihrem Gesprächspartner aufmerksam zu, stellen Sie Ihre Fragen, aber versuchen Sie nicht, das Gespräch an sich zu reißen. Und: Unterbrechen Sie Ihren Gesprächspartner nicht, sondern lassen Sie ihn ausreden. Sprechen Sie ihn mit Namen an.

Sie wollen überzeugen. Drücken Sie sich klar und deutlich aus und antworten Sie kurz, präzise und sachlich. Vertreten Sie Ihre bisherigen Leistungen selbstbewusst, aber ohne zu übertreiben. Und: Bleiben Sie mit Ihren Antworten bei der Wahrheit. Ein geübter Personalchef stellt oft Fang- und versteckte Kontrollfragen.

Beantworten Sie alle Fragen, auch wenn sie Ihnen wiederholt gestellt werden. Sagen Sie nie: "Das habe ich doch schon gesagt" oder "Das steht doch in meinen Unterlagen". Allerdings sollten Sie taktlose oder sogar unverschämte Fragen höflich, aber bestimmt zurückweisen.

Vermeiden Sie unbedingt Negativurteile über Ihren früheren Arbeitgeber. Seien Sie sich bewusst, dass man daraus schließen wird, wie Sie sich gegenüber Ihrer neuen Firma verhalten werden.

Sagen Sie niemals: "Ich habe keine Fragen!" Hieraus wird sofort auf mangelndes Interesse geschlossen. Notieren Sie sich Ihre Fragen vorher, damit Sie sie nicht vergessen.

Was die Körpersprache verrät

Vermeiden Sie übertriebene Gesten und wildes Herumfuchteln ebenso wie Gesten, die Unsicherheit oder Verlegenheit verraten. Verraten Sie durch Herumspielen mit Kugelschreibern und sonstigen Gegenständen in Ihrer Nähe nicht, dass Sie nervös oder angespannt sind. Legen Sie Ihre Hände locker gefaltet in den Schoß oder auf den Tisch.

Ihre Sitzhaltung sollte weder verkrampft noch lässig zurückgelehnt sein. Setzen Sie sich entspannt, locker und aufrecht und wechseln Sie gelegentlich Ihre Körperhaltung, aber rutschen Sie nicht unruhig auf dem Stuhl herum. Nervöses Fußwippen oder Wackeln mit den Beinen macht ebenso einen unguten Eindruck wie ein Umwickeln der Stuhlbeine mit den Füßen.

Blicken Sie Ihre Gesprächspartner an, wenn Sie mit ihnen reden. Gelegentliches Lächeln, ein offener und freundlicher Blickkontakt erzeugen Sympathie, und Sie können beobachten, wie Ihre Antworten "ankommen".

Wählen Sie eine ruhige, aber nicht monotone Sprechweise mit Pausen, die Ihnen Zeit zum Überlegen schaffen und Ihrem Gesprächspartner das Verständnis erleichtern. Bemühen Sie sich, dass Ihre Stimme klar, deutlich und bestimmt wirkt.

Steuern und Gegensteuern - die Kunst des Fragens

Nicht nur der Personalchef - auch Sie haben während des Interviews Gelegenheit, das Gespräch mit eigenen Fragen zu lenken. Am Schluss des Gesprächs werden Sie sogar aufgefordert, selbst Fragen zu stellen. Sie sollten aber nicht darauf warten, sondern schon vorher das Gespräch fragend mitgestalten.

Schreiben Sie sich Ihre Fragen zu Hause auf, damit Sie nichts Wichtiges vergessen. Ihren Spickzettel können Sie ruhig offen vor sich auf den Tisch legen - Sie dokumentieren damit, dass Sie sich vorbereitet haben. Lesen Sie Ihre Fragen aber nicht monoton herunter.

Stellen Sie die richtigen Fragen. Gehen Sie nicht zu ausführlich oder sogar ausschließlich auf materielle Dinge ein (Gehalt, Urlaub, Sozialleistungen). Legen Sie den Schwerpunkt auf Fragen, die sich auf Ihre neuen Aufgaben beziehen und Ihr Interesse an der Stelle/Position bekunden.

Quelle: JOBworld