Die Stimme

Rhetorische Grundkenntnisse

Was ist Rhetorik?

Rhetorik ist ganz allgemein nichts anderes als die Lehre von der Kunst des Redens. Als eine solche bedient sie sich insbesondere zweier Medien: der Sprache und der Stimme.

Die Stimme ist das Musikinstrument des Redners

Wenn Sie als Gesprächspartner wirklich Erfolg haben wollen, sollten Sie sich um eine weittragende Stimme bemühen. Dies sollten Sie allerdings weniger durch die Lautstärke erreichen. Vielmehr sollten Sie bestrebt sein, klangvoll und resonanzreich zu sprechen. Achten Sie also

  • auf eine deutliche Lautbildung,
  • auf eine angemessene Lautstärke,
  • auf die richtige Tonhöhe,

und unterstützen Sie die Tragfähigkeit Ihrer Stimme durch richtige Atmung.

Stimm-Modulation oder: Wie klingt Ihre Rede?

Stimm-Modulation heißt nichts anderes, als dass Sie Ihre Stimme zur Unterstreichung Ihrer Aussagen einsetzen, indem Sie also einmal lauter oder leiser, höher oder tiefer sprechen und an geeigneten Stellen Pausen machen, die das Klangbild gliedern. Bedenken Sie: Auch aus Ihrem Sprechverhalten werden Rückschlüsse auf Ihr berufliches Verhalten gezogen. Ganz allgemein gilt:

  • Eine flache und enge "Piepsstimme" wirkt eher abstoßend, gleiches gilt für unschöne Beiklänge wie Knurren beim Aus- und Röcheln beim Einatmen.
  • Eine leise und kraftlose Stimme wirkt überzeugungsschwach, gleiches gilt für eine modulationsarme, eintönige Sprechweise.
  • Eine zu laute, schrille Stimme schreckt ab.

Ihr Gesprächspartner weicht immer weiter zurück, geht also immer mehr "auf Distanz". Lassen Sie sich, wenn Sie Ihr Vorstellungsgespräch trainieren, auch Rückschlüsse über Ihre Sprechweise und Stimmmodulation geben!

Sprechtempo oder: Wie wirken Sie selbst durch Ihr Reden?

Auch Ihr Sprechtempo ist entscheidend für die Überzeugungskraft dessen, was Sie sagen. Die wichtigste Regel ist: Wählen Sie ein Sprechtempo, das Ihrem natürlichen Atemrhythmus angemessen ist. Und machen Sie sich klar, dass Sie, je schneller Sie sprechen, um so hektischer wirken.

Auch wenn Sie "von Natur aus" zu schnellem Sprechen neigen: Versetzen Sie sich einmal in Ihren Gesprächspartner hinen: Jemandem aufmerksam zuzuhören, der schnell spricht, ist anstrengend und ermüdend. Und vor allem: Je schneller Sie sprechen, umso mehr Informationen gehen verloren, weil wir sie nicht verarbeiten können. Machen Sie an geeigneten Stellen und oft genug eine Pause und atmen Sie tief durch. Sie können sich entspannen, und Ihr Gesprächspartner hat Zeit, das Gehörte zu verarbeiten.

Setzen Sie Akzente!

Stimmlage, Lautstärke und Sprechtempo: Je variationsreicher Sie diese Mittel anwenden, umso lebendiger und damit interessanter wirkt das, was Sie sagen. Bemühen Sie sich, diese Mittel der Bedeutung des Gesagten entsprechend einzusetzen. Nutzen Sie Ihre alltäglichen, also Ihre beruflichen und privaten, Situationen dafür, an Ihrer Stimm-Modulation zu arbeiten: Gerade Ihre stimmlichen Fähigkeiten können Sie sich nicht vornehmen, im Vorstellungsgespräch zu beachten und einzusetzen; dies müssen Sie üben.

Quintessenz

Stellen Sie sich auf die Erwartungshaltung Ihres Gesprächspartners ein: Was für ein Menschentyp ist er? Haben Sie einen eher willensbetonten Menschen vor sich, dann sprechen Sie in einer höheren Tonlage. Appellieren Sie an sein Gefühl, so sprechen Sie mit tiefem, gewinnenden Ausdruck. Zielen Sie auf seine Verstandesebene, so sprechen Sie ruhig und sachlich in mittlerer Tonlage.

Faustregel: Wählen Sie als mittlere Tonlage eine solche, die Ihnen genug Ausdrucksspielraum nach oben und unten gibt. Und: Vermeiden Sie "gegenläufiges Kommunizieren": Spricht Ihr Gegenüber z. B. schnell, sollten Sie zwar nicht gleich im Höllentemp "losplappern", aber Ihr Sprechtempo zumindest leicht erhöhen, um Verständnisschwierigkeiten auf der "non-verbalen" Ebene zu vermeiden.

Rhetorische Grundkenntnisse

Quelle: JOBworld