Die Sprache

Rhetorische Grundkenntnisse

Das Transportmittel Ihrer Absichten

Eine lebendige Sprache informiert, bewegt und überzeugt. Ihre stimmlichen Ausdrucksmittel können Sie nur dann adäquat einsetzen, wenn Sie eine reine und deutliche Aussprache haben. Und Sie werden mittels Stimmmodulation nur dann an den richtigen Stellen Akzente setzen, wenn Sie nicht nur wissen, was Sie sagen wollen, sondern auch, wie Sie dies formulieren.

Die Aussprache

Lautreinheit und Klangschönheit zählen zu den stärksten und wichtigsten Ausdrucksmitteln, die Ihre Sprache hat. Grundvoraussetzung hierfür ist, dass Sie sich um reine und volle Aussprache jedes Wortes bemühen: Unterdrücken Sie keinen Buchstaben, verschlucken Sie keine Silbe. Die Klangfarbe Ihrer Sprache spiegelt Ihre momentane Haltung und Gefühlslage wider, vor allem, ob Sie überlegen oder eher unsicher wirken. Alle Ausdrucksmöglichkeiten Ihrer Gefühlsregungen und seelichen Empfindungen spielen hier hinein.

Sprechübung

Folgende Sprechübung kann Ihnen vielleicht helfen, Ihre sprachlichen Ausdrucksmittel "hervorzuzaubern". Sie werden es hören: Den ersten Text werden Sie mit Sicherheit anders modulieren als den zweiten Text.

"Nein, was ist das für ein schöner Tag! Ich empfinde helle Freude über dieses prachtvolle Wetter. Der strahlende Sonnenschein ist ein Hochgenuss und erzeugt in mir eine geradezu ansteckende Heiterkeit."

Gegensatz:

"Ach, was für ein namenloser Schrecken, welche entsetzliche Furcht! Ich empfinde einen quälenden Schmerz angesichts dieses traurigen Schicksals, solch niederdrückende Not versetzt mich in Angst und Schrecken!"

Das sollten Sie beachten

  • Sprechen Sie schlicht, wahr und klar.
  • Schauspielern Sie nicht: Falsches Pathos ist ebenso unangebracht wie falsche Bescheidenheit.
  • Achten Sie auf Formulierungsunarten.

Formulierung

Natürlich müssen Sie im Vorstellungsgespräch kein "perfektes" Hochdeutsch reden. Was Sie aber immer bedenken sollten: Um zu überzeugen, müssen Sie verständlich sein. Und auch hierzu gehören bestimmte Regeln:

  • Übersichtlichkeit: Bemühen Sie sich um eine erkennbare Gliederung dessen, was Sie sagen. Unterscheiden Sie klar und deutlich zwischen wichtigen und weniger wichtigen Aussagen, und geben Sie Ihren Gedanken einen folgerichtigen, logischen Aufbau.
  • Sprechen Sie anregend, indem Sie an geeigneten Stellen Ihren Gesprächspartner persönlich ansprechen. Geben Sie Ihrer Rede, z.B. durch den Wechsel zwischen direkter und indirekter Rede und durch verschiedene Fragetechniken und Fragearten, eine interessante Gestalt.
  • Formulieren Sie einfach: Kurze Sätze erleichtern das Verständnis. Versuchen Sie, nur eine Aussage in einem Hauptsatz zu machen und gehen Sie mit Nebensätzen sparsam um. Versuchen Sie, Verben statt Hauptwörter zu verwenden: Ihre Rede wird nicht nur anschaulicher und dynamischer, Ihre Sätze werden auch kürzer ("Ich unterbreite Ihnen folgendes Angebot" vs. "Ich biete Ihnen Folgendes an").
  • Formulieren Sie positiv: negative Wortwahl erzeugt negative Assoziationen ("Ich habe ein Problem" vs. "Ich habe die Chance"). Vermeiden Sie Füllwörter und Lieblingsworte, vor allem Unarten wie "O.K., ja gut, denke ich, ich würde denken, ich sag mal, ich würde sagen, äh...", und hüten Sie sich vor dem Einsatz von Szenesprache ("total cool", "out", "megaout", "das ist der Hit" usw.) Gehen Sie mit Fachausdrücken und Fremdwörtern äußerst sparsam um und verwenden Sie, wenn überhaupt, nur solche, die Sie auf Nachfragen einwandfrei erklären können.
  • Und schließlich: Vermeiden Sie Konjunktive! Auch wenn Sie sich davor scheuen, auf Ihre Aussagen festgelegt zu werden: Genau darum geht es im Vorstellungsgespräch. Also nicht: "Ich würde vorschlagen", sondern: "Ich schlage vor".

Rhetorische Grundkenntnisse

Quelle: JOBworld