Hatten Sie schon einmal Schwierigkeiten im Beruf?

Fragen zur Arbeitseinstellung und zur Motivation

Hatten Sie schon einmal Schwierigkeiten mit Vorgesetzten und Kollegen? Erzählen Sie uns davon. Wie haben Sie reagiert? Was haben Sie daraus gelernt?

Das ist gemeint

Hier wird Ihre Führbarkeit und Loyalität getestet. Nach den beiden vorherigen Fragestellungen (Eigenschaften des Vorgesetzten, Eigenschaften der Kollegen) will man sich nun abschließend vergewissern, ob Sie ein umgänglicher Mensch sind und ob Sie Konflikten eher aus dem Wege gehen oder diese zu bewältigen trachten. Gesucht wird auch hier der gute Teamarbeiter.

So sollten Sie antworten

Jede Frage nach Schwächen und Fehlern ist brisant. Und zumal bei dieser Frage, die weniger auf grundsätzliche Probleme abzielt, sondern auf Konfliktsituationen, die im menschlichen Miteinander unvermeidbar sind. Daher wirkt gerade hier die Antwort "Es gab keine Schwierigkeiten" etwas weltfremd. Gesprächspsychologisch erhofft sich der Interviewer natürlich spätestens jetzt, dass Sie auspacken, falls Sie bis jetzt mit grundsätzlichen Problemen mit Ihrem Vorgesetzten, aber auch ihren Kollegen, hinterm Berg gehalten haben. Lassen Sie sich auf gar keinen Fall dazu hinreißen. Wichtig ist, dass Sie den Eindruck vermitteln, dass Sie sich in schwierigen Situationen zu helfen wissen. Mit einer Antwort wie dieser fahren Sie in der Regel gut: "Ernsthafte Schwierigkeiten gab es eigentlich nicht. Dass hin und wieder Meinungsverschiedenheiten auftraten, ist nun einmal unvermeidlich. Wenn ich diesen Eindruck habe, verfahre ich immer so: Ich spreche in einer ruhigen Minute meine Kollegen oder meinen Vorgesetzten darauf an. Auf diese Weise ließ sich immer eine für alle Seiten und für die Sache gute Lösung finden." Wenn Sie allerdings unüberbrückbare Differenzen ansprechen wollen (überlegen Sie sich dies gut!), sollten Sie auch hier so klug sein, sich nicht über Eigenarten und Ungerechtigkeiten Ihrer Kollegen und Ihres Vorgesetzten auszulassen: Es würde Ihr sofortiges Aus bedeuten. Bedenken Sie, dass Ihr Gesprächspartner immer in Sorge ist, Sie könnten so eines Tages auch über ihn reden.

Nicht umhin, Farbe zu bekennen, kommen Sie allerdings, wenn Ihre Unterlagen unmissverständliche Hinweise auf Schwierigkeiten enthalten. Auch hier gilt: Beklagen Sie nicht über Vorgesetzte und Kollegen. Sagen Sie: "Es gab Schwierigkeiten, und wir haben diese Probleme ausgetragen, aber ich möchte hier nicht darüber sprechen." Zeigen Sie auch an dieser Situation, dass Sie den Mut nicht verloren haben: "Ich habe das Problem immer wieder zur Sprache gebracht, aber es war nicht möglich, zu einer zufrieden stellenden Lösung zu kommen. Deshalb habe ich die Konsequenzen gezogen und bewerbe mich um eine neue Stelle."

Zusammengefasst

Lassen Sie sich mit dieser kniffligen Frage nicht aufs Glatteis führen, indem Sie zu viel über sich preisgeben. Auf gar keinen Fall dürfen Sie negativ über frühere Kollegen und Vorgesetzte sprechen.

Fragen zur Arbeitseinstellung und zur Motivation

Quelle: JOBworld