Arbeitszeugnisse - Wem sie nützen

Arbeitszeugnisse schreiben und entschlüsseln

Auch wenn das Arbeitszeugnis für die Auswahl von Stellenbewerbern selten alleine ausschlaggebend ist - es rundet den Gesamteindruck einer Bewerbung ab. Was viele unterschätzen: Oft ist das Arbeitszeugnis sogar die einzige Quelle für einen Personalchef, in welcher die Leistungen und Fähigkeiten aus der Sicht eines Dritten beurteilt werden.

Hinzu kommt, dass dieser Beurteilende als Arbeitgeber des Beurteilten in der gleichen Position ist wie der Personalchef selbst. Doch nicht nur für die Vorauswahl, sondern auch nach der Einstellung des Bewerbers ist das Arbeitszeugnis eine Hilfe, den im Vorstellungsgespräch gewonnenen Eindruck zu objektivieren.

Bedeutung für den Arbeitnehmer

In zweifacher Hinsicht ist das Arbeitszeugnis für den Arbeitnehmer von Bedeutung:

a) Er erhält eine Analyse der eigenen Tätigkeit und erfährt, wie er von Vorgesetzten beurteilt wird.

b) Außerdem ist die Güte des Arbeitszeugnisses mitentscheidend über den beruflichen Werdegang.

Fachkundiger Rat ist daher absolut von Vorteil, wenn verhindert werden soll, auf Bewerbungen ständig Absagen zu erhalten.

Bedeutung für den Zeugnisaussteller

Die Zwickmühle, in der ein Zeugnisaussteller steckt, ist ebenfalls eine doppelte:

a) Die Rechtsprechung zwingt ihn, ein Zeugnis der Wahrheit entsprechend auszustellen.

b) Die Rechtsprechung zwingt ihn aber auch, ein Zeugnis wohlwollend abzufassen, um das Fortkommen des Arbeitnehmers nicht unnötig zu erschweren.

Die Erteilung eines Zeugnisses ist also eine Gratwanderung, die Feingefühl und Gespür für die richtige Formulierung verlangt. Gelingt sie aber, wirbt der Verfasser eines sorgfältig formulierten und inhaltlich aufschlussreichen Arbeitszeugnisses zugleich für die eigene Firma - das Arbeitszeugnis ist für ihn also ebenso eine Visitenkarte, wie für den Arbeitnehmer.

Quelle: JOBworld