Wer ein Stellenangebot aufgibt, steht vor Problemen, die künftige Mitarbeiter lösen sollen. Legen Sie in Ihrem Anschreiben also zwingend nahe, daß Sie diese Probleme lösen können, und vermeiden Sie alles, was den Eindruck erweckt, daß Sie selbst Probleme haben. Die wichtigsten Merksätze sind:
1) Schneiden Sie Ihr Anschreiben präzise auf die ausgeschriebene Stelle zu. Bringen Sie zunächst Ihre Motivation für genau diese Stelle und diesen Aufgabenbereich zum Ausdruck, indem Sie sie aus den Angaben der Stellenausschreibung (Stellenmarkt) ableiten: aus der Sache selbst (Firmenprofil, Produktpalette, Bewerbungsprofil etc.) oder aus ergänzenden Angaben (Mitarbeiterstruktur, Angebot von Mitarbeiterbeteiligung, Aufstiegschancen etc.). Nicht ungeschickt ist auch eine unabhängige Motivierung (z. B. aus Informationen über Branchensituation, Marktchancen, Zukunftsaussichten). Bedenken Sie aber, daß Sie auf alle im Ausschreibungstext genannten Anforderungen eingehen müssen und sich Ihr Anschreiben nicht zu einem Wirtschaftsessay auswächst!
2) Machen Sie aufgrund Ihres Ausbildungsschwerpunktes glaubhaft, daß Sie für die Stelle geeignet sind. Setzen Sie alle erwerbsmäßigen Tätigkeiten (Praktika, Übungen, Ferienjobs) in Beziehung zu den Anforderungen und streichen Sie heraus, daß Sie geforderte Berufserfahrungen gesammelt haben. Dokumentieren Sie, daß Sie in der Lage sind, sich problemlos in neue Aufgabenfelder einzuarbeiten.
3) Stellen Sie Ihre Stärken indirekt dar: Sagen Sie nicht "Ich kann sehr gut Probleme lösen", sondern schreiben Sie "In meiner Tätigkeit als Projektmanager habe ich meine Problemlösungskompetenz eindrucksvoll unter Beweis gestellt", und arbeiten Sie aus Ihrer Erfahrung Bedingungen heraus, die eine bestimmte Arbeitsweise (z. B. Teamarbeit) für Sie selbstverständlich machen.
4) Machen Sie nie Einschränkungen, die sich nicht aus Ihren Dokumenten ergeben, und relativieren Sie Ihre Aussagen niemals. Statt zu sagen, daß Sie sich die aktuelle Version einer EDV-Anwendung noch aneignen müssen, stellen Sie heraus: "Ich beherrsche souverän die EDV-Anwendung [Gelernte Version]".
5) Objektivieren Sie für Sie ungünstige Phasen Ihres Lebenslaufes: daß etwa die Gründe für eine Kündigung nicht bei Ihnen, sondern in der wirtschaftlichen Gesamtlage liegen: "Umfangreiche Investitionen im Sachbereich xy zwangen zu Rationalisierungen, was zur Auflösung unserer Abteilung führte." Aus diesem Beispiel erhellt auch, daß Sie Ihren damaligen Arbeitgeber niemals negativ darstellen dürfen.
6) Enthält die Stellenanzeige die Aufforderung, Ihre Gehaltsvorstellung zu nennen, reicht die Formulierung "Meine Gehaltsvorstellungen liegen im üblichen Rahmen" nicht aus. Zur Ermittlung Ihrer genauen Gehaltsvorstellung legen Sie Ihre derzeitigen oder letzten Gesamtbezüge (Bruttogehalt inklusive zusätzlicher Leistungen) zu Grunde und schlagen etwa 20-25% drauf.
7) Den Schlußabsatz Ihres Anschreiben leiten Sie mit dem Satz ein, daß Sie sich auf eine Einladung zu einem persönlichen Gespräch sehr freuen. Betonen Sie, daß Sie zum in der Anzeige genannten frühestmöglichen Eintrittstermin bereit sind, die Stelle anzutreten, oder nennen Sie einen solchen, wenn ihn die Stellenanzeige nicht enthält. Geben Sie an, wann Sie wie und wo erreichbar sind, und schließen Sie "mit freundlichen Grüßen".
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Quelle: JOBworld