Hier ist die wichtigste Frage: Was können Sie wirklich gut?
Listen Sie alles auf - dann ergibt sich rasch eine Rangordnung der Dinge, von denen Sie ehrlichen Herzens sagen können, dass Sie sich darauf verstehen. Natürlich kommt es unter den Gesichtspunkten der erfolgreichen Selbstvermarktung auch darauf an, dass andere (Kollegen, Vorgesetzte, Arbeitgeber) glauben, dass Sie das können, was Sie behaupten. Und: Dass diese Fähigkeiten auch gefragt sind.
Aber auch wer meint, gar nichts zu sein und nichts Besonderes zu können, kann durchaus etwas zu Stande bringen: William Bridges weist zu Recht darauf hin, dass eine Fähigkeit in jedem Fall eher durch eine Vorgehensweise charakterisiert wird als durch bewusstes Handeln. Dies gilt nicht nur im zwischenmenschlichen Bereich, sondern auch im Geschäftsleben.
Wichtig ist, dass Ihre Analyse nicht an der Oberfläche hängen bleibt. Beschränken Sie sich also zum Beispiel nicht auf die Aussage: "Ich bin ein wirklich guter Französischlehrer." Sondern fragen Sie konkreter: Interessieren mich eher die neuesten Entwicklungen der französischen Geschäftssprache? Oder möchte ich lieber französische Texte ins Englische übertragen? Einen Überblick über die bedeutendsten Autoren geben? Selber französische Dichtung verfassen? Oder lieber Gebrauchsanleitungen schreiben? Die französische Aussprache anderen beibringen? Mit Kindern umgehen?
All das liegt im Beruf eines Französischlehrers - aber die genaue Analyse erleichtert, den Beruf und die Eigendarstellung vielleicht anders zu sehen und weiterzuentwickeln.
Und schließlich sollten Sie sich fragen, was Sie alles können, ohne dass Sie es in einer Ausbildung "gelernt" haben.
Sie haben vielleicht nie Publizistik studiert - und schreiben dennoch gute und griffige Kommentare. Sie haben nie Psychologie studiert, aber Sie können sich in Menschen so gut einfühlen, dass Sie sie (oder auch Unternehmen) in Fragen persönlicher Beziehungen beraten können.
Sie haben Hobbys, die Ihnen mehr Überblick über fremde Berufsfelder geben, als ihn sogar Profis haben. Viele Hobby- und Modelleisenbahner etwa wissen über die Bahn, ihre Geschichte und ihre Organisation mehr als die meisten Eisenbahnbediensteten.