Vom Fan zum Marktführer - Bill Gates

Bewerbungsstrategie

Von der berühmten "Garage" ...

Angefangen hat alles daheim in den eigenen vier Wänden. Schon als 14-jähriger ein eingefleischter Computerfan (das war 1969), hängte Bill Gates (geb. 1955) als Erstes sein Harward-Studium an den Nagel (im zarten Alter von 19 Jahren), um ein Programm für den ersten Home-PC zu entwickeln, den legendären "Altair". Zu diesem Zwecke gründete er das Unternehmen Microsoft (1974), das allerdings erst 1980 schwarze Zahlen schrieb, als nämlich IBM ein neues Betriebssystem für seine PCs suchte - die Stunde von MS-DOS und in dessen Folge OS/2 und Windows.

Bedeutsam auch hier: Vor Bill Gates' eigener Entwicklungsarbeit an diesem Programm (von vielen als deren geringster Teil eingeschätzt) stand der günstige Kauf der "Urform" dieses Systems von einer kleinen Firma in Seattle (deren Namen kaum jemand mehr kennt).

... zum Weltkonzern

So erfolgreich die Zusammenarbeit mit IBM insgesamt auch war, der endgültige Durchbruch zum Marktführer gelang Microsoft erst 1991/, und zwar durch nichts anderes als die Aufkündigung derselben. "Krankten" nämlich bis dahin die Microsoft/IBM-PC-Anwendungen nicht zuletzt daran, dass die unterschiedlichsten Entwicklerteams an ihnen "herumgedoktert" hatten (bedingt durch die in vielen Punkten gegensätzlichen "Unternehmens-Philosophien" von Microsoft und IBM), so nahm Microsoft nun die Chance wahr, ein komplett eigenes Betriebssystem zu entwickeln: (Windows-) NT. Zum Weltkonzern wurde Microsoft schließlich durch seine Internet-Politik: Wiewohl umstritten, ist die Paketlösung Betriebssystem plus Browser durchaus eine unternehmerische Meisterleistung.
Übrigens: Bereits 1986 entwickelte und vertrieb Microsoft die CD-ROM-Technologie zur optischen Datenspeicherung - zu einem Zeitpunkt, als kaum eine andere Software-Firma einen Markt dafür sah.

Kapitalbewertung

Ausbildung: Bill Gates hat es vermocht, den vorzeitigen Abbruch seiner (wissenschaftlichen) Ausbildung durch ausgeprägtes Unternehmertum auszugleichen - nicht zuletzt interessierte ihn an seinem Hobby auch das Geldverdienen. Zu Hilfe kam ihm dabei seine
Visionskraft: Sie ermöglichte ihm ein frühzeitiges Erkennen des Entwicklungspotenzials und der Marktchancen von so genannten "Hochtechnologie-Produkten". Das Ausschöpfen dieser Potenziale und Chancen wird wirkungsvoll unterstützt durch einen ...
... teamorientierten und zielstrebigen Arbeitsstil. Dieser zeichnet sich durch zwei Grundprinzipien aus: Konzentration auf technologische Kernkompetenz und Delegation des Managements. Den ökonomischen Erfolg seiner Unternehmungen sichert schließlich seine Fähigkeit zu überaus erfolgreichem
Branding: Das beginnt mit der Investition in Ideen, mit denen in der Gegenwart noch niemand etwas anfangen kann, setzt sich fort im konsequenten Zukauf von Know-how, um schließlich, zur "Produktreife" gediehen, als "Bestseller" Marktführerschaft zu erlangen.

Fazit

Man mag von Bill Gates halten, was man will: Über die in vielen Fällen nicht unbedingt logische "Ergonomie" der EDV-Anwendungen seines Unternehmens fluchen; über seine aggressive Marktpolitik die Nase rümpfen, die den "Kleineren" kaum Überlebenschancen lässt; und, und, und ...
Eines hingegen ist unbestreitbar: Seine Fähigkeit, einen Markt für ein neues Produkt zu einem Zeitpunkt zu erkennen und zu entwickeln (in der Tat: den Markt!), wo die Konkurrenz sich noch mit ganz anderen Dingen beschäftigt. Und, damit korrespondierend, die konsequente Vereinnahmung allen Know-hows, das auch nur im entferntesten dem Erzielen und Ausbau der Marktführerschaft dient.

Quelle: JOBworld